Diese, damals angeblich von ihm erfundene Wurstkreation ist eine eher dünnere Brühwurst, ein rein mit Schweinefleisch gefüllter Dünndarm vom Schaf (genannt Saitling). Den Geschmack bekommt diese Wurst durch ein spezielles Räucherverfahren. Da diese Art von Würstchen allerdings schon seit dem Mittelalter bekannt ist, stellt sich mir hier die Frage, wie konnte dieser Mann über 500 Jahre alt werden? Sei dahingestellt.
Fakt ist, der Name des Frankfurter Würstchens ist ein seit 1860 als geographische Herkunftsbezeichnung geschützter Name. Sei wiederum dahingestellt, ob es immer vom Vorteil ist, den Namen Frankfurter Würstchen sein eigen nennen zu dürfen!
Zur damaligen Zeit durfte offensichtlich in Deutschland Schweine- und Rindfleisch nicht vermischt werden. Es gab angeblich sogar eigene Schweine- und Rindermetzgereien. Österreich, immer schon ein wenig unkomplizierter, erlaubte es, Rinder mit Schweinefleisch zu vermischen. So kam es, dass besagter Meztgermeister Lahner, den es nach seiner Ausbildung nach Wien verschlug, in seiner dort eröffneten Selcherei neue Würste kreierte.
Die sogenannten Wiener Würstchen (es wurde keine Angabe gefunden, dass Österreich gerichtlich versuchte, diesen Namen patentieren zu lassen). Diese Würste, gefüllt mit einer Mischung aus Schweine- und Rindfleisch bekommen wir, wenn wir eben in Österreich ein Paar Frankfurter bestellen.
Eine andere Übelieferung besagt, dass Frankfurter bereits um 1840 aus Süddeutschland nach Wien kamen und auch ein Rezept für Wiener Würste befindet sich in einem Kochbuch, welches bereits 1840 existierte.
Zusammenfassend: In Österreich ist eine Wiener Wurst eine Schnittwurst mit Senf. Frankfurter sind die dünnen Würste gefüllt mit einer Mischung aus Schweine und Rindfleisch. Bestellt man Wiener Würstchen, bekommt man entweder ein Paar Frankfurter serviert oder eine lustige Ansage wie zum Beispiel: „Gäste aus unserer Bundeshauptstadt sind gegenwärtig keine anwesend“.