Beim Skifahren wunderschöne alpine Landschaften genießen in Ski amadé
Beim Skifahren wunderschöne alpine Landschaften genießen in Ski amadé
Judith Schmuck

Von Fans für Fans

Ich stehe am Gipfel und schaue mir das Bergpanorama von Ski amadé an. Der blaue Himmel ist so blau, dass es fast weh tut, die Sonne so hell, dass ich die Augen hinter meiner Sonnenbrille trotzdem ein bisschen zusammenkneifen muss, um gut sehen zu können. Vor mir erstreckt sich die Bergwelt, die ich seit über 40 Jahren mein Zuhause nenne. Hinter mir das Gasteinertal, vor mir das Großarltal, der Hochkönig blitzt herüber, sogar den Dachstein erspäh ich noch, rund um mich alles weiß in weiß.

Alles so wie immer.

Tausende Höhenmeter massiver Alpenkraft. Beeindruckend unbeeindruckt von COVID-19. Und trotzdem alles anders. In den vielen Jahren, die ich Ski amadé mit Worten und Bildern unterstütze, gab es immer wieder mal Herausforderungen. Der Schnee kam spät, oder das Wetter war schlecht. Nichts davon war von großer Bedeutung. Weder für die Region hier, die für so viele Lebensraum, Arbeitsplatz und Heimat bedeutet noch für euch in der Ferne, die ihr bei uns euren Traumurlaub, eure Energietankstelle und einfach ein Winterparadies sucht und findet. Dieses Jahr fehlen mir zum ersten Mal fast die Worte, wenn ich versuche, eine gute, richtige und vor allem authentische Botschaft zu senden.

Die Pisten sind leer. Die Hütten geschlossen. Es riecht nicht nach Bauernkrapfen oder Kasnocken. Wir tragen am Lift FFP2-Masken und halten Abstand – die empfohlenen zwei Meter, wo es geht. Aber der Abstand zu euch da draußen, die uns nicht besuchen dürfen, ist viel größer als alles andere. Ohne unsere internationalen Gäste ist unsere Skiregion zwar immer noch großartig, aber einsam. Wir alle haben an diesem Virus-Knochen zu nagen, die einen mehr, die anderen weniger, aber die geschlossenen Hotels, das gekappte Leben und die tagtägliche Corona-Brühe in den Medien deprimieren den solidesten Optimisten.

Nach einem Jahr Pandemie, gefühlten 5 Jahren im Lockdown und einer sozialen Nullnummer nach der anderen wird der lange Atem leider schon ein bisschen kürzer. Der Humor hilft uns zwar immer wieder einmal über den Berg (Achtung Witz!), generell sind wir aber zu 1000% reif fürs gewohnte Leben. Und wir wünschen uns nichts sehnlicher, als unsere Freunde mit High Five zu begrüßen, ohne paranoid danach ins Badezimmer zu laufen um die Hände zu waschen. 

Von uns, und ich zähle mich einfach frech zur großen Ski amadé Familie dazu, gibt es ein Versprechen: Wir sind und bleiben für euch da, jetzt und in Zukunft. Die Berge sind jung, haben erst 250 Millionen Jahre auf dem Buckel und noch viele Millionen vor sich. Im Moment können wir nur Bilder mit euch teilen, Geschichten und Lageberichte. Wir können euch zeigen, dass es uns noch gibt und auch nach dem Corona-Sturm hier wieder die Sonne aufgehen wird (beim Skikeriki zum Beispiel). Wann? Das kann uns niemand wirklich sagen. Die Zeit ist wie so oft im Leben Segen und Fluch gleichzeitig: Sie heilt, lässt vergessen, rückt Dinge aus dem Mittelpunkt. Aber sie lässt uns auch verdammt lange darauf warten.

 

Liebe Fans, wir sind auch eure! 

Wir bleiben in Verbindung, telepathisch und über den Wunderwuzi Internet. Fühlt euch nicht veräppelt, wenn wir euch den strahlenden Sonnenschein in eure Inbox schicken. Freut euch über den guten Ausblick – this too shall pass – und die Wiedersehensfreude wird umso größer sein.

Judith Schmuck

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