Eine Skifahrerin beugt sich zu ihren Schnellen bei den Skischuhen hinunter und der Skifahrer schaut sich gerade den abgeschnallten Ski an während er mit dem anderen noch auf der Piste steht
Eine Skifahrerin beugt sich zu ihren Schnellen bei den Skischuhen hinunter und der Skifahrer schaut sich gerade den abgeschnallten Ski an während er mit dem anderen noch auf der Piste steht
Berni Bernegger

Ski-Equipment übern Sommer richtig lagern

Wenn die Skisaison zu Ende ist und die Berge sich grün statt weiß färben, dann ist es an der Zeit die Winter-Sachen „einzuwintern“ wie man bei uns daheim sagt. Damit das Ski-Equipment über den Sommer keinen Schaden davonträgt, gilt es folgende Aufgaben zu beachten:

Bekleidung

Alle Kleidungsstücke, die ich direkt an der Haut trage, wie Ski-Pullover, Ski-Unterwäsche oder Ski-Socken werden bei mir sowieso nach dem Tragen direkt gewaschen und sind somit immer frisch. Der Ski-Anzug und die Handschuhe werden, wenn sie nicht dreckig sind, einmal in der Saison gewaschen. Das heißt, am Ende der Saison bringe ich ihn entweder in die Reinigung, oder wasche ihn laut Beschreibung selbst einmal in der Waschmaschine. Dann gut trocknen lassen und den Ski-Anzug nach links gedreht in den Schrank hängen. Die Handschuhe lege ich rein. Wer will, kann noch einen Mottenhänger hinzuhängen – wie ihr wollt.

Hardware

Den Helm und die Stöcke wische ich einmal mit einem feuchten Tuch gut ab. Den Helm lasse ich einen guten Tag vorm Haus an der frischen Luft liegen, gebe ihn dann in einen Helm-Sack und verstaue auch ihn gut. Im besten Fall im Original-Karton, da lässt er sich schön lagern.

Die Felle einfach reinigen, schön aufkleben auf die Kunststofffolie, aufrollen und einpacken in den Karton. Falls die Felle nichtmehr richtig kleben, kannst du die ein YouTube Video ansehen für ein neues Bekleben des Felles. Einfacher ist es, zum Sportfachgeschäft gehen und neu bekleben lassen. Das habe ich auch selbst schon gemacht, hat perfekt funktioniert.

Die Ski nehmen am meisten Zeit in Anspruch. Sie werden zuerst an der Oberfläche mit einem Tuch, ebenso die Bindung und alle Plastik-Teile, gereinigt. Anschließend werden die Ski in einem Schraubstock eingespannt und die Stopper mithilfe eines Gummibandes/oder Nagel aus dem Weg gespannt. Um die Oberfläche zu schonen, empfiehlt es sich, zwischen Schraubstock und Ski noch einen Gummi oder ein Stück Holz einzulegen.

Dann wird der Kantenschleifer zur Hand genommen, die Grad eingestellt und die Kanten geschliffen. Bei guten Geräten kann von einem Winkel zw. 86 und 90 Grad gewählt werden. Wenn du sehr gut Ski fährst und einen bissigen Griff willst, dann empfiehlt sich ein Winkel zw. 86-88 Grad und sonst reicht ein Winkel von 89-90 Grad. Aber stimme dich hier bitte unbedingt mit einem Profi ab, bevor du die für dich perfekten Grad wählst.

Wenn du die Kanten geschliffen hast, drehst du den Ski um 90 Grad, sodass der Belag nach oben zeigt. Dann nimmst du das Skiwachs sowie ein altes Bügeleisen zur Hand. Vorsichtig tropfst du somit die gewünschte Menge an Wachs auf den Ski und verteilst das Wachs mithilfe des Bügeleisens gleichmäßig am ganzen Ski.

Sobald das Wachs ganz abgekühlt ist (so ca. nach 5 Minuten), greifst du zu deiner Abziehklinge – mit der entfernst du überschüssiges Wachs indem du sie von oben nach unten über den Ski ziehst.

Am Schluss bürstest du das Wachs mit einer Bürste in den Belag ein – ich mach das in mehreren Durchgängen – 4-6 Durchgänge von oben bis unten gut einbürsten. Dann noch mit einem Mikrofasertuch alles abwischen.

Der letzte Schritt ist die Kante noch mit Vaseline (säurefreies Fett) einzuschmieren, um die Kanten vor dem Rost über den Sommer zu schützen.

Das gleiche kannst du auch für die Tourenski machen.

Gratuliere – du hast deine Ski selber präpariert! :)

Falls du dir unsicher bist, kannst du die Ski auch zu einem der vielen Sportfachgeschäfte in und um Ski amadé bringen, hier können dir die Profis weiterhelfen.

PS: Das sind alles meine persönlichen Erfahrungen nach 15 Jahren Skifahren. Mir wurde das so gelernt - ob meine Weise richtig oder falsch ist, sei dahingestellt. Viele Wege führen nach Rom. Jedes Fachgeschäft bzw. andere Personen mögen andere Vorgehensweisen als richtiger einstufen. 😉

Berni Bernegger

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